Windows: Das Betriebssystem, das wir nicht verdienen, aber trotzdem nutzen
Windows ist das Betriebssystem der Welt. Es läuft auf über einer Milliarde Geräten, es treibt alles an – von Büro-Laptops bis zu den Computern in Atomkraftwerken – und trotzdem gibt es in jedem IT-Team mindestens eine Person, die schwört, dass sie lieber auf Linux umsteigen würde.
Aber komm schon. Windows ist wie die deutsche Bahn: Jeder beschwert sich, aber niemand hat eine echte Alternative.
Warum Windows (trotz allem) das meistgenutzte OS ist
Microsoft macht keine sexy Produkte. Sie machen Produkte, die überleben.
Windows ist nicht deshalb überall, weil es perfekt ist – sondern weil es unzerstörbar ist.
1. Legacy-Support: Windows läuft auf allem – für immer
Weißt du, was du auf einem 20 Jahre alten Mac machen kannst? Genau, ihn als Türstopper benutzen.
Weißt du, was du auf einem 20 Jahre alten Windows-Rechner machen kannst? Wahrscheinlich immer noch deine Buchhaltungssoftware von 2002 ausführen.
Microsoft versteht, dass Unternehmen Dinge nicht gerne ändern. Wenn du ein Krankenhaus hast, das eine Windows XP-Maschine braucht, um ein Gerät aus dem Jahr 1998 zu betreiben, dann wird Microsoft nicht sagen: „Tja, Pech gehabt.“ Nein – sie werden einfach einen teuren Enterprise-Support-Vertrag anbieten und dich noch zehn Jahre durchfüttern.
2. Windows ist für alle da – egal ob du willst oder nicht
MacOS? Funktioniert auf genau drei Geräten, die Apple alle zwei Jahre veraltet nennt.
Linux? Fantastisch – wenn du es schaffst, WLAN-Treiber zu installieren, ohne dein Wochenende zu opfern.
Windows hingegen läuft auf allen möglichen Geräten. Firmen kaufen Massen von billigen Dell-Laptops, Workstations, Servern – alles mit Windows. Selbst dein Opa kann sich einen alten Laptop aus dem Keller holen und mit Windows arbeiten, ohne ein Terminal zu öffnen.
3. Gamer haben keine Wahl
Möchtest du ein Gaming-PC bauen? Dann nutzt du Windows.
Ja, Steam hat einen Linux-Modus. Ja, Proton existiert. Aber am Ende des Tages hat Windows DirectX und die meiste Spieleentwickler denken gar nicht erst darüber nach, ein Spiel für Linux zu optimieren.
4. Unternehmen lieben Kontrolle – und Microsoft gibt sie ihnen
Windows ist nicht nur ein Betriebssystem. Es ist eine Religion für IT-Administratoren.
Mit Gruppenrichtlinien, Active Directory, Intune & Co. kann eine Unternehmens-IT jeden Aspekt deiner Maschine kontrollieren. Willst du Google Chrome installieren? Nicht ohne Admin-Rechte. Willst du dein Desktop-Hintergrundbild ändern? Nope – das ist im Firmenimage gesperrt.
Und wenn du denkst, du kannst dein eigenes Windows-Update steuern – keine Sorge, das macht Microsoft für dich.
Warum Windows dich trotzdem regelmäßig in den Wahnsinn treibt
Natürlich wäre es kein Microsoft-Produkt, wenn es nicht auch unfassbar nervige Eigenheiten hätte.
1. Updates, die dir in den Rücken fallen
Jeder Windows-Nutzer kennt das:
Du machst eine wichtige Präsentation, öffnest den Laptop … und Windows entscheidet, dass JETZT der perfekte Moment für ein Update ist.
Du startest den Rechner neu – dauert ewig, weil „Updates werden konfiguriert“.
Dann kommst du endlich zum Desktop – und dein Sound-Treiber hat beschlossen, nicht mehr zu funktionieren.
Windows-Updates sind eine Lotterie, bei der du immer auf das falsche Ticket hoffst.
2. Die Systemsteuerung ist eine archäologische Ausgrabung
Stell dir vor, du arbeitest bei Microsoft und jemand fragt dich:
„Hey, wo kann ich eigentlich den Standard-Drucker einstellen?“
Jetzt hast du drei Optionen:
Die neue Windows 11 Einstellungen-App (modern, aber unvollständig).
Die alte Systemsteuerung (ein Relikt aus Windows 7, das irgendwie immer noch da ist).
Die Kommandozeile, weil du aufgegeben hast.
Microsoft kann sich seit 10 Jahren nicht entscheiden, ob sie die alte Systemsteuerung loswerden wollen – also lassen sie einfach beide existieren.
3. Bloatware ohne Ende
Du installierst Windows auf einem neuen PC. Was erwartest du?
Ein schlankes, modernes OS, das schnell startet?
Oder ein Betriebssystem, das Candy Crush, Xbox-Apps und drei verschiedene News-Feeds vorinstalliert hat?
Genau.
Windows kommt mit so viel unnötigem Zeug, dass dein erster Schritt nach der Installation immer ein „Debloat-Skript“ von GitHub ist.
Fazit: Windows bleibt das Betriebssystem, das wir nicht loswerden
Windows ist nicht perfekt. Es ist nicht mal besonders gut.
Aber es ist zu praktisch, um es nicht zu nutzen.
Microsoft versteht, was Unternehmen brauchen: Kontrolle, Kompatibilität und den Mut, uralte Software für immer laufen zu lassen.
Solange Apple sich auf Lifestyle-Produkte konzentriert und Linux ein Insider-Geheimtipp bleibt, wird Windows weiterhin die Welt regieren – mit oder ohne Candy Crush.